Interview
Sven Ackermann
Interview
Sven Ackermann
Sven ist Co-Trainer beim SSV Ulm 1846. Seinen Spielern sagt er oft „Ihr müsst Dinge probieren, um zu sehen ob es klappt.“, inwiefern dieser Satz zu seinem Studium passt und wie er Studium und Beruf vereinbart, verrät er uns im Interview.
DHGS: Was sind deine nächsten sportlichen Zielstellungen?
SVEN ACKERMANN: Die Regionalliga Südwest ist derzeit eine der wenigen Ligen in der in dieser schweren Corona-Zeit überhaupt Fussball gespielt werden darf. Ich sehe dies als großes Privileg an und versuche hart daran zu arbeiten, dass wir diese Zeit als Team des SSV Ulm 1846 Fussball bestmöglich nutzen. Wir spielen derzeit in der Spitzengruppe der Liga mit dem Ziel so erfolgreich wie möglich die Saison zu beenden. Ebenfalls stehen wir im Halbfinale des Württembergischen Landespokals und könnten den Titel zum 4. Mal in Folge gewinnen. Ein erneuter Pokalsieg mit dem zeitgleichen Erreichen des DFB-Pokals wäre sensationell.
DHGS: Welche Module im Studium waren/sind für dich am interessantesten?
SVEN ACKERMANN: Hier könnte ich die meisten der Module aufzählen, da ich aus den unterschiedlichsten Module viele Dinge dazu gelernt habe oder einen neuen Blickwinkel auf Dinge gelernt habe die ich durch meine 15-Jährige Trainertätigkeit bisher anders gesehen habe. Wenn ich dennoch konkret benennen müsste, wären es die Trainingswissenschaftlichen Module zur Trainingsplanung und Periodisierung, zur Leistungsdiagnostik sowie die Sportpsychologischen Module.
Was mich selbst überrascht hat, ist die Tatsache, dass ich durch das Studium ein gewisses Faible für die Statistik entwickelt habe. Ebenfalls für die Auseinandersetzung und Interpretation wissenschaftlicher Artikel und Studien. Vor meinem Studium war dies meine größte Sorge, da ich mit Mathematik früher nicht die besten Erfahrungen gemacht habe.
DHGS: Konntest du erworbene Inhalte aus dem Studium auch für dein Training nutzen?
SVEN ACKERMANN: Einige der Inhalte waren mir durch meine Trainertätigkeit und die Trainerlizenzen bis zur A-Lizenz bereits bekannt. Diese Kenntnisse zu vertiefen waren eine meiner Intentionen für das Studium. Dieses Wissen fließt täglich in die Arbeit ein. Sei es bei der Trainingssteuerung oder auch dem Auswerten der Daten, welche wir mit unserem Trackingsystem erfassen, um nur zwei der zahlreichen Beispiele zu nennen.
DHGS: Was sind deine größten Herausforderungen während des Studiums?
SVEN ACKERMANN: Die größte Herausforderung ist das Zeitmanagement. Neben dem Vollzeitjob als Trainer, die Familie und das Studium unter einen Hut zu bringen war anfangs die größte Herausforderung. Im Laufe des Studiums achte ich darauf möglichst im Zeitplan zu bleiben und wenig Module zu schieben, damit ich keinen Berg noch abzuleistender Aufgaben aufzuarbeiten habe. Dies gelingt mir bisher sehr gut. Und bis auf eine aufgrund der Arbeit verschobene Klausur und eine noch zu erledigende Studienarbeit liege ich in meinem Zeitplan.
DHGS: Welche Unterstützungen seitens der DHGS sind für dich zum erfolgreichen Abschluss sehr wichtig?
SVEN ACKERMANN: Wichtig war mir von Beginn an, dass der Beruf Vorrang hat und das Studium darauf Rücksicht nimmt. Hierbei muss ich sagen, dass ich stets schnelle und kompetente Hilfe bei den Professoren und auch den Mitarbeitern vor Ort in Ismaning erhalte. Wenn Termine kollidieren, dann findet sich eine passende Lösung um beides zu vereinen. Für mich sehr hilfreich waren die Besuche der Präsenz-Veranstaltungen, da ich so auch ein direktes Verhältnis zu den beteiligten Personen aufbauen konnte, was mir persönlich ein besseres Gefühl gibt als nur „anonym“ am Telefon oder per E-mail zu kommunizieren.
DHGS: Was möchtest du Leistungssportler*innen, die zukünftig an der DHGS studieren, als wichtigen unterstützenden Hinweis mitgeben?
SVEN ACKERMANN: Meinen Spielern sage ich oft. „Ihr müsst Dinge probieren um zu sehen ob es klappt.“ Ich bin im Nachgang sehr froh den Schritt im relativ hohen Alter für ein Studium noch gewagt zu haben. Mit der Prämisse „Versuche es, wenn es klappt ist es super, und wenn nicht hast du es wenigstens versucht!“ bin ich sehr gut gefahren.
Ein Tipp wäre sich mit jemandem zu unterhalten, der das Studium im Moment absolviert oder auch bereits abgeschlossen hat. Erfahrungsberichte aus erster Hand können meiner Meinung nach viele Bedenken ausräumen.